Zum Internationalen Frauentag 2016 | 08.03.2016

Auch in diesem Jahr weist Peri e.V. anlässlich des Internationalen Frauentages auf jene Missstände hin, denen ganz besonders oft Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland ausgesetzt sind. Zwangsheirat, Ehrenmord und andere Formen von Gewalt sind nach wie vor in unserer Gesellschaft in großem Maße präsent. Als Ausdruck patriarchalischer Denkmuster sind diese Taten von Überzeugungen geprägt, die mit der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland und den Menschenrechten unvereinbar sind.
 
Aktuell ist es über den Rahmen der allgemeinen Zuwanderungsthematik hinaus der Schwerpunkt "Flüchtlinge", der die politische Tagesordnung dominiert. Flüchtlinge kommen, um Schutz und Hilfe in Deutschland zu finden. Flüchtlinge kommen aber auch aus Ländern, die im Internationalen Ranking der Geschlechtergerechtigkeit weit hinter Deutschland liegen. Entsprechende Einstellungen werden immer wieder durch Taten und Aussagen deutlich, sodass in diesen Milieus von einer Gleichberechtigung der Geschlechter keine Rede sein kann: Noch immer gelten im Hinblick auf "Moral" und "Anstand" unterschiedliche Regeln für Männer und Frauen.
 
Die Hoffnung, dass durch Bildung und Integration eine - wenn auch leider viel zu langsame - Annäherung an die hiesigen Wertevorstellungen stattfindet, darf nicht aufgegeben werden, auch wenn dabei im Kontext der gerade wieder verstärkt stattfindenden Einwanderung darauf verwiesen werden muss, dass dieser Prozess in den kommenden Jahrzehnten immer wieder neu "von vorne" beginnen wird: Viele Menschen, die zu uns kommen, haben im Zuge ihrer Erziehung ein Frauenbild vermittelt bekommen, das stark von den Idealen einer modernen Gesellschaft abweicht. Integrationserfolgen stehen also zahlreiche Fälle gegenüber, bei denen mit der Integration noch nicht einmal begonnen wurde. Die deutsche Gesellschaft darf sich daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein wahrer Kraftakt derzeit noch vor ihr liegt. Es besteht die Gefahr, dass weibliche Flüchtlinge auch nach ihrer Ankunft in Deutschland weiterhin schutzlos sind.
 
Peri e.V. fordert daher ein klares Benennen von Problemen und Ursachen. Wichtige gesellschaftspolitische Debatten sind jetzt dringender denn je und dürfen nicht unterbleiben mit dem Hinweis, sie nützten doch nur den falschen Leuten. Die ehrliche und schonungslose Analyse des derzeitigen Zustands ist die unumgängliche Voraussetzung für jede Art der Problemlösung. Bitte werden Sie aktiv!
 
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